Von Kindesbeinen an lernen und adaptieren wir, machen gute und schlechte Erfahrungen, wechseln und probieren unser soziales Umfeld aus und versuchen nach bestem Wissen und Gewissen ein guter Mensch zu werden.
Aber was heißt das? Ein guter Mensch zu werden oder zu sein?
Heißt es, dass wir der gesellschaftlichen Norm entsprechen? Wir dann „richtig“ sind, wenn wir den Weg so gehen, wie es das Außen von uns erwartet? Ohne Wiederrede, mit gutem Job, idealerweise Studium, PartnerIn, Kindern, Haus und gutem Gehalt?
Auf diesem Weg lassen wir zu, dass man uns unser ICH, wer wir eigentlich sind und sein können, abtrainiert und uns klein macht, sobald wir nicht der Norm entsprechen.
Warum erzähle ich Dir das?
Nun, das ist ganz einfach. Diejenigen, die mich wirklich gut kennen, wissen, wie oft ich an mir zweifelte, mich lange nicht sehen konnte, dachte der Norm nicht zu entsprechen.
Ja, hinter der toughen, klaren und empathischen Geschäftsfrau steckt noch vieles mehr. Unsicherheiten, die auch zu mir gehören, haben ihren Ursprung in Erfahrungen, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Aus eben jenen entwickelten sich Glaubenssätze, die sich hartnäckig in meinem Kopf festsetzten. Über viele, viele Jahre. Und obwohl ich durch harte Arbeit an mir selbst und einem hohen Maß an Selbstreflektion sehr klar aufgestellt bin, kommen die „guten alten Freunde“ ein ums andere Mal zurück zu mir.
Vor allem dann, wenn sie „gefüttert“ werden.
Es braucht manchmal nur eine Situation, eine Aussage, ein Erlebnis, und ich werde um Längen zurück katapultiert.
Aber wer oder was ist das? Wer oder was ist es, dass mich oder Dich schafft zurück zu werfen, uns derart zweifeln lässt? Mitunter so schlimm, dass wir alles und vor allem uns in Frage stellen? Das wir vergessen wer wir sind, was wir geschaffen haben und welch ein toller Mensch wir sind?
Es ist die Auseinandersetzung mit dem Außen, die unsere eigene Mitte manchmal in Schieflage geraten lässt.
Zum Beispiel durch existenzielle Ängste, wie sie viele von uns durch die derzeitige Corona-Krise erfahren.
Aber auch durch Menschen denen wir begegnen, die vorschnell urteilen ohne sich vorher auch nur ein Fünkchen Gedanken zu machen. Oder durch solche, die schneller reden als sie denken.
Kennst Du das? Dieses Gefühl der vorschnellen Beurteilung Deiner Person? Hast Du das selbst schon einmal erlebt?
Dann, verdammt nochmal, schlage nicht in die gleiche Kerbe!
Ich weiß nicht, wer Du bist. In welcher Position Du arbeitest oder ob Du ein eigenes Unternehmen führst.
Aber eines weiß ich: begegne allen Menschen mit Respekt und Offenheit! Finde heraus, wer vor Dir sitzt und höre mit echtem Interesse zu.
Wenn Du Führungskraft oder UnternehmerIn bist und Mitarbeiterverantwortung hast: interessiere Dich mit offenem Herzen auch und gerade für die Menschen in Deinem beruflichen Umfeld.
Teams können in der zukünftigen Arbeitswelt nur erfolgreich bestehen und zusammenarbeiten, wenn Du als Führungskraft weißt, welche Kompetenzen und Fähigkeiten Deine MitarbeiterInnen haben.
Du kannst eine offene und innovative Arbeitskultur nur dann fördern, wenn Du es auch selbst bist.
Dafür braucht es oft sehr viel Mut. Den Mut und die Courage Deinen Selbstwert zu kennen.
Den Mut und die Courage Deinen eigenen Weg zu gehen – egal was die anderen von Dir denken.
Und es braucht eine starke Haltung. Du solltest wissen, wofür Du angetreten bist und was Du von Deinem Leben erwartest, bestenfalls sowohl privat als auch beruflich.
Probiere dich an der Beantwortung dieser Fragen, um zu erkennen, wie es um Deine Haltung steht:
- Was heißt für mich Glaubwürdigkeit?
- Habe ich Vorbilder? Wenn ja, welche und warum?
- Wann bin ich glaubwürdig und präsent?
- Wann bin ich in meiner eigenen Kraft?
- Was treibt mich an, was motiviert mich?
- Wie definiere ich für mich Erfolg, Anerkennung und Wertschätzung?
- Nach welchen Werten handele und lebe ich?
Nimm Dir Zeit über diese Fragen nachzudenken, visualisiere Deine Antworten.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du anfängst zu entdecken wer Du wirklich bist, für was Du stehst und Dich niemand mehr von Deinem Weg abbringen kann.
Deine Verena – Expertin für Führung